Exkurs: Juliuspromenade/Julius-Echter-Straße

Julius Echter weist keine direkten Verbindungen zum deutschen Kolonialismus auf, wir führen ihn hier jedoch als weiteres Beispiel dafür an, wie in Würzburg durch die Benennung von Straßen, Plätzen und Institutionen Verbrecher_innen gedacht wird.

Der weiße Würzburger Fürstbischof und Herzog in Franken Julius Echter von Mespelbrunn (1545-1617) war ein großer Befürworter der Gegenreformation, in deren Rahmen er etwa 100.000 Menschen zwangskonvertierte, sowie die jüdische Bevölkerung Würzburgs enteignete und vertrieb.¹ Er initiierte die erste große Welle von „Hexenverfolgungen“ in Würzburg und ließ etwa 300 Menschen in extra dafür gebauten Verbrennungsöfen hinrichten.²

Nach ihm wurden in Würzburg die Julius-Echter-Straße³ in Heidingsfeld, die Juliuspromenade in der Altstadt, die von ihm gegründete Stiftung Juliusspital (Krankenhaus Juliusspital, Seniorenstift, Weingut Juliusspital), der erste Namensteil der Julius-Maximilian-Universität Würzburg⁶ sowie ein Weißbier benannt. Außerdem wurde ihm zu Ehren 1847 das Fürstbischof-Julius-Echter-Denkmal⁷ auf der Juliuspromenade aufgestellt. Die Echter-Passage und die Echter-Apotheke tragen ebenfalls seinen Namen.

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1 https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Echter (abgerufen am 11.12.2015)

2 Ebd.

3 http://wuerzburgwiki.de/wiki/Julius-echter-stra%C3%9Fe (abgerufen am 11.12.2015)

4 http://wuerzburgwiki.de/wiki/Juliuspromenade (abgerufen am 11.12.2015)

5 http://wuerzburgwiki.de/wiki/Juliusspital (abgerufen am 11.12.2015)

6 http://wuerzburgwiki.de/wiki/Julius-Maximilians-Universit%C3%A4t (abgerufen am 11.12.2015)

7 http://wuerzburgwiki.de/wiki/Julius-echter-denkmal (abgerufen am 11.12.2015)